Das künstlerische Schaffen von Annelies und Fred Stelzig ist eng mit der Stadt Besigheim verbunden.
Gemeinsam verwirklichten sie zahlreiche großformatige Wand- und Raumgestaltungen, die öffentliche Gebäude in vielen Städten und Gemeinden bis heute prägen - auch in Besigheim.
Im Rahmen es Projektes "Kunst am Bau" durfte auch Kiess Innenausbau bereits in den 1970er-Jahren einige Wand- und Raumgestaltungen von Fred Stelzig - unter anderem für die Stadt Besigheim - realisieren.
Anlässlich des 100. Geburtstages von Annelies und Fred Stelzig öffnen wir nun unser Archiv und gewähren einen Einblick in die Entstehung von "Kunst am Bau".
Während Annelies Stelzig als gebürtige Besigheimerin nahezu ihr ganzes Leben in Besigheim verbrachte, fand Fred Stelzig nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges dort seine neue Heimat.
2023 jährt sich das gemeinsame Geburtsjahr von Annelies und Fred Stelzig zum 100. Mal. Die Stadt Besigheim nimmt dies zum Anlass, die jahrzehntelange gemeinsame schöpferische Arbeit des Ehepaares aus "Kunst am Bau" mit der Retrospektive "Stelzig '23" - Kunst am Bau" zu würdigen.
Die Stadthalle Besigheim ist als begehbares Exponat selbst Teil der Retrospektive. Fred Stelzig entwickelte für das einstige Keltergebäude, das zwischen 1987 und 1989 zu einer modernen Stadthalle umgebaut und erweitert wurde, eine künstlerische Gesamtkonzeption.
Die ausgeführten Werke sind in den Böden, an den Wänden und teilweise sogar an den Decken zu sehen.
Die Arbeiten reichen von Bodenmosaiken aus Glas und Naturstein über Holzreliefs bis zu textilen Werken wie dem Bühnenvorhang und einem Wandteppich.
Als Ausstellungsort fungiert der Große Saal der Stadthalle Besigheim. Zu sehen sind überregionale Arbeiten aus allen Werkgruppen. Den Schwerpunkt bilden Wandteppiche, während die Bereiche Keramik, Holz, Metall und Emaille mit Entwurfsmodellen und Musterstücken vertreten sind.
Gemeinsam mit Entwurfszeichnungen erläutern sie den Weg von der Idee bis zum ausgeführten Werk.
Der Begriff "Kunst am Bau" bezeichnet ein Förderprogramm, das die Verwendung von ein bis zwei Prozent der Baukosten eines öffentlichen Bauprojektes für Kunst vorsieht. In der Nachkriegszeit sollte so die Unterstützung von Künstlern einerseits gesichert werden, andererseits sollten öffentliche Räume aufgewertet und der Alltag bereichert werden. Aus diesem Grund ist "Kunst am Bau" häufig in Schulen, Krankenhäusern oder Verwaltungsgebäuden zu finden.
Umfassender genutzt, bezeichnet der Begriff "Kunst am Bau" Werke, die gezielt für bestimmte Räume geschaffen wurden. Zumeist handelt es sich hierbei um Arbeiten, die fest mit der Architektur verbunden sind.